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Deutsche Comicforschung 2017
Inhalt

  • Comics - vom Schimpfwort zum Lehnwort
  • Rinaldo Rinaldini als Comic-Held
  • Lothar Meggendorfer - der Verwandlungskünstler
  • Antisemitische Bildergeschichte der Kaiserzeit: "Das Lied vom Levi"
  • Johannes Thiel - Geschichten aus dem Zwergenland
  • Die Wespe und die Schwaben von der Donau
  • Gerhard Brinkmann: "Mickey Mouse" von 1942
  • KASCH - Kurt Ludwig Schmidt
  • Wie es knallt und wie es pufft! "Gaby, das Atommädchen"
  • "Die spannendste Geschichte unserer Zeit" - die Adenauer-PR
  • "Asterix" - ein unbesiegbarer Gallier kommt über den Rhein
  • Der 1. Deutsche Comic-Congress Berlin 1973

    Mitarbeiter dieser Ausgabe:
    Julian Auringer, Harald Kiehn, Dr. Helmut Kronthaler, Dr. Eckart Sackmann, Holger Vallinga

  • Eckart Sackmann (Hg.):
    Deutsche Comicforschung
    Band 12 (2016)
    144 Seiten, HC, über 300 Abbildungen in Farbe, € 39,00
    ISBN 978-3-89474-284-3

      

    Oben eine ganzseitige Comicgeschichte aus Meggendorfer Blätter 961 (1892).

    Lothar Meggendorfer - der Verwandlungskünstler
    Von Eckart Sackmann

    Der Münchener Lothar Meggendorfer steckte voller ungewöhnlicher Ideen, er war zu Zeiten eine Berühmtheit. Aber Meggendorfer hat auch Tiefen erlebt, an denen er nicht immer unschuldig war. Heute ist der Zeichner nur noch durch die Meggendorfer Blätter und durch seine Spiel-Bilderbücher bekannt. Sein Comicwerk ist uneinheitlich und erlaubt es nicht, den Zeichner in eine der üblichen Schubladen zu pressen. Einiges weist auf hohe zeichnerische Qualitäten hin, anderes ist plakativ oder epigonal, manches sogar ausgesprochen schlecht. Die Ideen dieses Mannes - ihn einfach auf die Funktion des Zeichners zu reduzieren, ist sichtlich unangebracht - waren so innovativ wie spielerisch.

    Eine der für den Meggendorfer der 90er Jahre typischen Notenblattgeschichten (Fliegende Blätter 2320).

      

    Oben das ausdrucksstarke Original einer frühen Arbeit Kurt Schmidts für Fix und Foxi (Heft 69).

    KASCH - Kurt Ludwig Schmidt
    Von Holger Vallinga

    Er war einer der produktivsten und auffälligsten Zeichner der 50er Jahre, bekannt vor allem durch seine Arbeiten für den Kauka Verlag - und dadurch, dass er seine Comics lange mit BECKER-KASCH signierte. Letzteres erschwerte bis vor kurzem die Identifizierung. In Schmidts Nachlass finden sich viele bisher unveröffentlichte Comicseiten. Neu sind auch Funde, die auf ein umfangreiches Werk Kurt Schmidts als Zeichner von Zeitschriftenstrips hindeuten. Anfang der 50er Jahre sehen wir mehrere solcher Serien in der Nürnberger Illustrierten Hausschatz, die bereits die zeichnerische Bandbreite des Multitalents Schmidt offenlegen.

    Die letzte Folge der Serie "Hannibal und Hannelore" aus Hausschatz 8/1952.

      

    Oben das offizielle, von Coca Cola gesponserte Plakat der Veranstaltung.

    Der 1. Deutsche Comic Congress Berlin 1973
    Von Eckart Sackmann

    Das, was wir heute unter "Comicszene" verstehen, hat seine Wurzeln zu Anfang der 70er Jahre. Schwerpunkt der Aktivitäten war damals Berlin, seit 1970 die Keimzelle der Interessengemeinschaft Comic Strip e. V., der INCOS. 1973 lud diese Gruppe zu einer Comicveranstaltung von ungewohnter Art. In seinen Ansätzen bot der 1. Deutsche Comic-Congress alles, was auch den Kern späterer Veranstaltungen ausmachte: Ausstellungen, geladene Zeichner, Vorträge, eine Verkaufsbörse. Signierstunden kannte man vor der Einführung des Albums nicht; die im Handel gängigen Hefte konnten nicht mit einer Zeichnung versehen werden. Dass die angesprochenen Verlage sich dagegen entschieden, in Berlin aufzutreten, war ein großes Handicap für die Veranstalter, die durchaus mit diesem Engagement gerechnet hatten.

      

    Oben links das Programmbuch. Daneben der Blick in eine der Veranstaltungen.

     



     



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