Wiener Genesis

Bei der nach ihrem Aufbewahrungsort so benannten "Wiener Genesis" handelt es sich um eine
illustrierte Ausgabe des 1. Buch Mose, die vermutlich im 6. Jahrhundert im syrisch-antiochenischen Raum
entstand. Die Illustrationen der erhaltenen 48 Seiten zeigen eine Reihe von sequentiellen Darstellungen.
Die Kunstgeschichte hat eine Diskussion darüber geführt, ob es sich hier eine besondere Form, den
"kontinuierenden Stil", handelt, oder ob die Reihung der Szenen additiv zu verstehen ist, ähnlich
dem, was wir unter Simultanbild verstehen. Derartiges Zusammenbringen von Szenen einer Handlung findet sich
beispielweise auch in den aus dem frühen 5. Jahrhundert stammenden Mosaiken von Santa Maria Maggiore in Rom.

Jakob

Wiener Genesis (Österreichische Nationalbibliothek, Wien), 1. Mose 32: Jakob führt seine Familie fort (oben links), überquert den Fluß Jabbok (rechts, die
Brücke ist eine Interpretation des Malers), ringt mit dem Engel (unten Mitte) und wird schließlich von diesem gesegnet (unten Mitte links).

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