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Eckart Sackmann:
Comics im Mittelalter

Thematik

In der Zeit, die man ungenau als das Mittelalter bezeichnet und die ich hier grob zwischen die Eckdaten 800 und 1500 legen möchte, sind dem Comic höchst unterschiedlichste Themenbereiche zu eigen. Ich möchte unterteilen in christlich-religiös und weltlich-literarisch.

Christlich-religiös

Nicht ausdiskutiert ist die Frage, wann man Illustrationen der Bibel dem Comic zurechnen kann. Wie eng muss die Bildfolge sein, um verständlich und für Nicht-Kenner der Vorlage lesbar zu sein? Kann man überhaupt davon ausgehen, dass es im europäischen Raum zur Entstehungszeit Nicht-Kenner etwa der Passionsgeschichte Christi gab?

Codex aureus Epternacensis (um 1030)

Großes Zittauer Fastentuch (1423). Nur einige Szenenfolgen des Tuchs sind sequentiell. Abb. des Zustands vor dem Zweiten Weltkrieg; heute nur noch fragmentarisch.

Sog. Maciejowski- oder Kreuzfahrerbibel: David und Goliath (frz. ca. 1240)

Holkham-Bibel: Salome (engl., 14. Jh.)

Freiburger Bilderbibel: Gethsemane (elsässisch, um 1400)

 

Weltlich-literarisch

Als Chronik sind die frühen weltlichen Bild-Erzählungen heute auch für den Historiker eine Quelle. Was die Umsetzung literarischer Stoffe, etwa der mittelalterlichen Epen, in Comics angeht, so überrascht deren geringe Zahl.

Cantigas de Santa Maria (span., um 1260)

Kaiser Heinrichs Romfahrt (ca. 1340)

Miniatur zur Weltchronik Otto von Freisings: Kaiser Otto und Past Gregor (sächs., Ende 12. Jh.)

Petrus de Ebulo: Liber ad honorem Augusti. Gefangennahme Richard Löwenherz' (um 1195)

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